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Was tun, wenn mein Kind nicht spricht?

Ihr Kind will einfach nicht sprechen? Machen Sie sich keine Sorgen!

 

Das Erlernen von Sprache stellt einen der wichtigsten Entwicklungsschritte Ihres Kindes dar, vielleicht den wichtigsten überhaupt. Die Bedeutung der Sprache für den Menschen kann kaum unterschätzt werden. Gelehrte glauben, dass sie es ist, die uns vom Tier unterscheidet. Umso verständlicher ist es, dass Eltern sich schnell Sorgen machen, wenn es mit der sprachlichen Entwicklung ihres Kleinen Probleme zu geben scheint. Vorweg: In 99% der Fälle handelt es sich hierbei um einen Fehlalarm. Sollten auch Sie in Sorge sein, können Sie sich also wieder entspannen. Dieser Ratgebertext wird Ihnen wichtige Aspekte rund um das sprechen Lernen vermitteln sowie nützliche Tipps und Hinweise zum Thema geben. Bleiben Sie also dran!

 

Erste stimmliche Kommunikation: das Schreien

 

„Mammiee“, „söön“, „Auuuudo“: Die ersten Artikulationsversuche kleiner Kinder hören sich für fremde Ohren oft an wie eine unbekannte Sprache. Erst bei genauerem Hinhören ergibt der Buchstaben – und Silbensalat einen Sinn: „Mami“, „schön“, „Auto“. Das liegt daran, dass Kleinkinder und Babys ihre ersten Worte aus einzelnen Bustaben und Wortfetzen, die sie aufgeschnappt haben, versuchsweise zusammenbauen. Je häufiger sie das üben, desto näher kommen sie dem intendierten Wortlaut. Unter Sprechtrainern gilt es als ausgemacht, dass dieser Vorgang viel und vor allem unterschiedlich viel Zeit in Anspruch nimmt.

 

Anstatt ungeduldig zu werden, wenn ihr Kind zwar quicklebendig und neugierig die Wohnung und Garten erforscht, jedoch beim besten Willen nicht sprechen will, sollten Sie sich lieber in seine Lage versetzen. Erwachsene haben meistens eine sehr präzise Vorstellung der Worte, die sie benutzen wollen. Sie kennen alle Buchstaben und beherrschen sie Syntax- und Grammatikregeln ihrer Sprache. Aus Babyperspektive stellt das Sprechen jedoch einen kaum verständlichen „Sprachbrei“ dar, bei dem Wörter, ja selbst Silben und Lautgruppen kaum auseinander zu halten sind. Kinder müssen daher mühsam und in anspruchsvollster Kleinarbeit erlernen, wie einzelne Sprachsegmente voneinander unterschieden werden können.

 

Babys und Kleinkinder können das Sprechen nicht auf einen Schlag erlernen, sondern müssen sich diesem Ziel Schritt für Schritt annähern. Der erste verbale Kommunikationsversuch eines jeden Kindes ist dabei der Schrei, welcher in undifferenzierter Weise eine ganze Bandbreite an Informationen transportieren kann. Ein schreiender Säugling kann volle Windeln, Hunger, Angst oder auch nur Langeweile haben. Es dauert ca. drei Monate, bis die Kleinen lernen, Laute gezielter, das heißt zweckspezifischer, einzusetzen. Ab diesem Zeitpunkt entwickeln sich die Artikulatoren, also die Lippen, Zähne und Lippe sowie der Kehlkopf, sodass Ihr Nachwuchs über mehr und mehr Kontrolle verfügt. Freilich heißt das oberste Gebot: Üben, üben und nochmals üben.

 

Einwortsätze ab dem ersten Lebensjahr

 

Das erste Wort, das Kinder sagen, ist meisten „Baba“. Dies erfüllt engagierte Väter, die ihre Kleinen mit Krabbelschuhen ausstatten und dann stundenlang mit ihnen in der Wohnung spielen, oft mit Stolz. Sollten Sie zu den Glücklichen gehören, muss Ihrer Freude an dieser Stelle jedoch ein kleiner Dämpfer versetzt werden: „Baba“ muss nicht zwingend „Papa“ heißen. Es ist lediglich eine für den untrainierten Babyhals besonders leicht zu artikulierbare Lautgruppe - was Ihr Kind dabei jedoch im Sinn hat, können Sie nur bedingt ableiten. Wenn es jedoch „Mama“ sagt, dürfen Sie dahinter eine klare Intention vermuten: Diese Lautgruppe ist deutlich schwieriger auszusprechen und deutetet deshalb auf einen gezielten Willen hin. Auch hier versteckt sich jedoch mehr als nur das Wort „Mama“. Vielmehr wollen die kleinen ihre Gedanken an Sie, ihre Mutter richten, verfügen aber noch nicht über einen adäquaten Wortschatz. Die „Einwortsätze“ beginnen in der Regel ab dem ersten Lebensjahr verstärkt vorzukommen.

 

Der klassische Erziehungsfehler

 

Viele Eltern können ihre Freude kaum fassen, wenn ihr Kind, niedlich angezogen und mit peppigen Lederpuschen ausstaffiert, das erste Wort spricht. Sehr häufig löst das den Reflex aus, das Kleine nachzumachen und das falsche somit zu wiederholen. Sollten auch Sie sich hier angesprochen fühlen, ist Vorsicht geboten. Denn indem Sie Ihrem Kind nachsprechen suggerieren sie ihm, dass es keinen Fehler macht und halten seine Sprachentwicklung mitunter deutlich auf. Sollten Sie also Sätze wie „will Plieelen“ vernehmen, dann wiederholen Sie den das am besten in der korrekten Form: „Achso, du willst noch spielen?“. Auf diese Weise signalisieren Sie Ihrem Nachwuchs, dass Sie ihn oder sie verstanden haben und erkennen die Sprechleistung an. Gleichzeitig helfen Sie Ihrem Kind dabei, mit der Zeit die richtige Phonetik zu erlernen. Bei dieser Art von Sprechhilfe sollten Sie besonders auch „unsichtbare“ Laute achten. Dies bezieht auch Buchstaben, bei denen das Kind nicht sehen kann, wie man sie erzeugt. Betroffen sind hier Laute wie das t, das g oder das k, die von Kleinkindern besonders gerne verwechselt werden. Nehmen Sie sich hier die Zeit, Ihrem Baby immer wieder deutlich und geduldig vorzumachen, wie es seine hier Artikulatoren perfekt einsetzen kann.

 

Bewahren Sie die Ruhe! Das Sprechen kommt schon noch!

 

Viele Eltern machen sich zu schnell Sorgen, wenn ihr Kind nicht ebenso fix sprechen lernt wie seine Altersgenossen. Sollten auch Ihr Nachwuchs im Bereich des Sprechens ein Spätzünder sein, müssen Sie nicht gleich beim Logopäden anrufen. Machen Sie sich vielmehr klar, dass jeder Mensch individuell ist und manche Dinge schneller und manche langsamer erlernt. Vielleicht ist Ihr Sprössling schon durch den Garten geflitzt oder fleißig durch die Wohnung gekrabbelt, während andere Kinder in dem Alter höchstens gerobbt sind. Vielleicht ist Ihr Kind Perfektionist und möchte erst sprechen, wenn es sich seiner Sache sicher ist. Es existieren viele gute Gründe, aus denen ein Baby erst später spricht, und nur wenige von diesen Ursachen sollten Anlass zur Sorge geben.

 

Sollte es bei Ihrem Kind wirklich Probleme mit der Mundkoordination geben, hätten Sie das schon beim Stillen bemerkt. Wenn Ihr Kleines aber gesund isst und trinkt, dann handelt es sich bei ihr oder ihm ganz einfach um einen Spätsprecher. Eine weitere Ursache des späten Sprechens können Infekte sein. Diese wirken sich oft hemmend auf die Ohren und damit das Hörvermögen aus, sodass das Kind beim Lernen Schwierigkeiten hat. Ob es sich aber trotzdem prinzipiell mitteilen will, können Sie daran erkennen, dass es fröhliche Brabbelgeräusche von sich gibt und versucht, auf seine Umwelt akustisch zu reagieren. Um es dabei bestmöglich zu unterstützen, sollten Sie allzeit bereit sein, geduldig und überdeutlich mit Ihrem Kind zu reden. Aber auch andere Formen des Umgangs mit Sprache können sehr hilfreich sein. Hierunter fallen zum Beispiel das Vorlesen von Kinderbüchern und -Geschichten, Singen oder Gedichte üben.



Sprachfähigkeit muss man formen wie Ton

 

Kinder üben das Sprechen und verinnerlichen Kommunikationsstrukturen permanent. Diesen Prozess des „trial and error“ können Sie sich getrost mit einer Analogie zum Töpfern versinnbildlichen. Beim Töpfern ist die Grundmasse bereits vorgegeben, doch sie allein ist in ihrer amorphen Gestalt nicht viel wert. Also beginnen Sie, Formen zu modellieren. Zu Beginn wird Ihnen das höchstens annäherungsweise gelingen, sodass Ihre Freunde Schwierigkeiten haben werden zu erraten, was Sie eigentlich gestalten wollten. Ebenso verhält es sich mit den ersten Sprechversuchen Ihres Babys. Die Grundmasse ist hier der menschliche Körper mit seinen Artikulatoren. Diese müssen nun sukzessive auf den alltäglichen Sprachgebrauch hin trainiert werden. Irgendwann können Sie als Eltern Ihr Kind verstehen, weil Sie sich in sein Sprechen hinein hören. Sollte aber einmal Besuch da sein, werden Sie häufig übersetzen müssen, was das Kleine gerade gesagt hat. Zurück zum Töpfern: Nach jedem Versuch beobachten Sie das Resultat Ihrer Mühen kritisch. Sie sehen zwar, wie vollendet des Meisters Kunst der Bewunderer harrt, aber Ihnen gelingt es einfach nicht, hier anzuschließen. Sie bleiben jedoch am Ball und lassen sich nicht entmutigen. Eines Tages produzieren sie etwas, das noch längst nicht perfekt ist. Aber plötzlich sagen die Menschen „ahh, sie wollten eine Madonna formen“. Nun sind Sie einen großen und wichtigen Schritt weiter: Sie haben es geschafft, Ihrer Intention, Ihren Gedanken Gestalt zu geben und sie somit an andere Menschen zu vermitteln. Dem Kind geht es ebenso. Stellen Sie sich seine Erleichterung vor, wenn es zum erstem Mal in Lage ist, Ihnen zu sagen was es denkt. Eine Sache müssen Sie jedoch immer im Hinterkopf behalten: Sprechen lernen ist ungleich schwieriger als Töpfern lernen! Denn wenn andere nicht erkennen, was sie eigentlich herstellen wollten, können Sie es Ihnen erklären. Wenn sie etwas nicht verstehen, können Sie sich Rat einholen, weil Sie bereits über Sprache verfügen. Das Kind hingegen muss ohne einen allzu belastbaren alternativen Kommunikationsweg auskommen. Haben Sie deshalb Geduld mit ihrem Sprössling und machen Sie sich keine Gedanken, wenn er oder sie seine Zeit braucht. Spielen Sie dem Kleinen lieber im Freien, denn in der Natur lernt es sich für Kinder am besten!

 

Erlauben Sie Ihrem Kind, sich in seinem eigenem Tempo zu entwickeln!

 

Es ist sehr wichtig, dass Sie der sprachlichen Entwicklung Ihres Kindes freien Lauf lassen! Zwar sollten Sie, wie weiter oben bereits erklärt, seine Sprachfehler nicht wiederholen. Es ist aber auch nicht förderlich, es bei jedem Fehler zu unterbrechen und zu korrigieren. Das kann eher dazu führen, dass Sie Ihr Baby entmutigen. Ebenso kontraproduktiv ist es, wenn Sie Ihr Kleines ständig aktiv zum Sprechen drängen wollen. Das erzeugt unnötige Drucksituationen, mit welchen besonders Kleinkinder noch nicht umzugehen wissen. Sie müssen unbedingt vermeiden, dass Ihr Baby mit dem Sprechen eher Stress und Leistungsdruck assoziiert, denn andernfalls kann seine Lernbereitschaft rapide abfallen. Ihre Erziehungsaufgabe besteht darin, ungünstige Verläufe wie etwa Sprechstörungen, Sprechunlust oder sogar Sprechangst frühzeitig zu erkennen und hier sensibel gegen zu wirken. Ein weitere, definitiv kontraproduktive Strategie vieler Eltern ist das Verbieten von Schimpfwörtern. Selbstverständlich ist dieser elterliche Impuls nachvollziehbar – Sie müssen Ihre Kinder ja erziehen! Allerdings sollten Sie hier nicht bei der Sprache ansetzen, sondern eher vermitteln, welche Konzepte hinter der Stigmatisierung von Beleidigungen stecken. Vergessen Sie nicht, dass Kinder Schimpfworte oft nur nachahmen, ohne sich groß etwas dabei zu denken. Für viele von ihnen stellt das eine Mutprobe dar: Es ist aufregend, Erwachsene damit zu ärgern. Durch ein Verbot machen Sie diese Ausdrücke jedoch nur noch interessanter. Nehmen Sie sich daher die Zeit Ihren Kleinkindern zu vermitteln, was Beleidigungen bei anderen Menschen auslösen können. Denn woher sollen die Kleinen das wissen?

 

Zu guter Letzt: Es gibt „Talker“ und „Bloomer“

 

Um Kinder anhand der Geschwindigkeit ihrer Sprachentwicklung zu unterscheiden, gibt es zwei Begriffe: Talker und Bloomer . Sollte Ihr Kind zum Zeitpunkt seines zweiten Geburtstages weniger als 50 verschiedene Wörter aktiv verwenden, dann handelt es sich um einen „late talker“ bzw. einen Bloomer, also einen „Spätsprecher“. Dies ist bei ca. 20% aller Kleinkinder der Fall und somit ein weit verbreitetes Phänomen. Etwa die Hälfte der „Spätsprecher“ holt ihren Rückstand jedoch bis zum dritten Geburtstag auf. Somit verbleiben nur noch 10% aller Kleinen, bei denen der verzögerte Sprechbeginn auf eine Sprachstörung hinweisen könnte. Sicherheit haben Sie hier jedoch erst, wenn Ihr Kind auch im vierten und fünften Lebensjahr nicht im Stande ist, eine ordentliche Lautbildung zu vollziehen und Sätze wenigstens annähernd korrekt zu bilden. In diesem Fall sollten Sie als Eltern definitiv einen Logopäden zu Rate ziehen.

 

Fazit: Was Sie als Eltern über die Sprachentwicklung Ihrer Kinder wissen sollten

 

Das Erlernen der Sprache ist ein überaus wichtiger Schritt in der menschlichen Entwicklung und sollte daher unter allen Umständen reibungslos ablaufen. Als Eltern haben Sie die Pflicht, Ihre Kleinen dabei so gut wie möglich zu fördern. Allerdings müssen Sie dazu ausreichend Geduld und Nachsicht mitbringen, denn nicht jedes Kind kann schon mit zwölf oder 18 Monaten sprechen. Sollte sich auch Ihr Kind Zeit mit dem Reden lassen, müssen Sie nicht in Panik verfallen. Genießen Sie lieber das süße Bild Ihres Zögling, der in seinen Lerderpuschen fröhlich vor sich hinblabbert und brabbelt, so lange es geht. Schnell genug wird diese Zeit nämlich für immer vorbei sein. Setzen Sie Ihr Kind beim Lernen auf keinen Fall unter Druck. Erst wenn es ab dem dritten vierten Lebensjahr immer noch keine Fortschritte macht, sollten Sie einen Logopäden konsultieren.

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